Die Arbeitswelt verändert sich schwindelerregend schnell. Zwischen Digitalisierung, Fachkräftemangel und KI müssen HR-Abteilungen kontinuierlich ihre Prozesse anpassen und sich neu ausrichten. Welche Themen, Trends und Thesen bestimmen 2025 die HR-Entwicklung? Vor welchen Herausforderungen steht das Personalmanagement aktuell – und wie kann es sie meistern?
Warum die HR ein strategisches Thema ist, das Sie nicht vernachlässigen sollten!
Die Anforderungen an Unternehmen verändern sich rasant – und mit ihnen auch die Rolle von HR. Wo früher vor allem administrative Aufgaben im Fokus standen, ist Human Resources heute ein strategisches Powerhouse. Digitalisierung, Veränderungsprozesse, Abwanderung von Industrien, Fachkräftemangel und Künstliche Intelligenz: Unternehmen, die diese komplexen Herausforderungen meistern und zukunftsfähig bleiben wollen, brauchen eine HR, die aktiv mitdenkt, mitlenkt und mitgestaltet.
Personalmanagement ist also schon lange keine rein operative Funktion mehr, sondern ein Schlüsselfaktor für langfristigen Unternehmenserfolg. Das zeigt sich auch im wachsenden Anspruch an HR: Sie sollen strategisch Innovation, Kulturwandel und Lernbereitschaft fördern.
Doch damit Sie entsprechende Strategien entwickeln können, müssen Sie zunächst wissen, wo Sie stehen – und was auf Sie zukommt! Als nützlicher Kompass der aktuellen HR-Entwicklung gelten die HR-Thesen des BPM.
Die HR-Thesen des BPM: Ein praktischer Kompass für Personalverantwortliche
Der Bundesverband der Personalmanager*innen (BPM) vertritt rund 5000 HR-Professionals in Deutschland. Mit den HR-Thesen veröffentlicht er jeden Jahresanfang ein Impulspapier mit Kernthesen fürs Personalwesen, die er als besonders relevant und zentral für das neue Jahr einschätzt. Dieser "Forecast" ist ein wichtiger Seismograph für die zukünftige HR-Entwicklung und soll HR-Abteilungen dabei helfen, den Überblick über Trends zu behalten, Prioritäten im Unternehmen zu setzen und sich als Abteilung zukunftsfähig aufzustellen.
Im Archiv des BPM finden sich die Thesen der letzten Jahre (bis 2020) übersichtlich, verständlich und unterhaltsam aufbereitet. https://www.bpm.de/archiv/ Doch wie haben sie sich über die Jahre verändert – und haben sie sich bewahrheitet? Wohin geht die Evolution von HR?
Zunächst ein Rückblick: Was die HR-Entwicklung der letzten Jahre beeinflusst hat
Wer sich die HR-Thesen der letzten Jahre anschaut, erkennt einen klaren Trend. Während früher vor allem strukturelle Fragen im Vordergrund standen, etwa Prozesseffizienz, Vergütung oder Compliance, rücken heute Themen wie Unternehmenskultur, mentale Gesundheit oder Diversität in den Fokus. Ein wichtiger Einschnitt war dabei natürlich die Corona-Pandemie, die sowohl Remote- und Homeoffice-Kultur vorangetrieben als auch soziale und zwischenmenschliche Aspekte in den Fokus gerückt hat.
Im Rückblick zeigt sich: Die HR-Entwicklung hat sich von rein strukturellen Fragen hin zu kulturellen und gesellschaftlichen Themen verschoben. Die Personalabteilung ist nicht mehr nur Verwaltung, sondern Kulturträgerin und Veränderungsbegleiterin mit stark wachsendem Einfluss auf die gesamte Unternehmensstrategie.
Die HR-Thesen 2024 prognostizierten verschiedene HR-Schwerpunkte von KI über Führung bis psychologische Sicherheit und Meinungsfreiheit. Einige Prognosen waren etwa:
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KIs wie ChatGPT würden weiterhin eine erhebliche Relevanz für HR haben. Die Akzeptanz und Wirksamkeit von KI-Tools sollte durch kluge Einführungen gesteigert und zur täglichen Praxis gemacht werden. Dazu gehörte auch eine Qualifizierungsoffensive unter Personaler*innen für mehr Datenaffinität.
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Betriebliche Weiterbildung entwickele sich in den letzten Jahren rasant vom klassischen Präsenzseminar weg. Doch neben der Implementierung zeitgemäßer Lernformate durch HR dürfe auch die Eigenverantwortung der Mitarbeitenden nicht unterschätzt werden. Auch diese müsse HR fördern.
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Der binneneuropäische Arbeitsmarkt müsse unter anderem durch bessere rechtliche Rahmenbedingungen gestärkt werden. Arbeitsbiografien über die Grenzen des Kontinents hinaus müssten als normal erachtet und gefördert werden.
Im Rückblick auf 2024 "bewahrheiten" sich die meisten dieser Prognosen. Das wird auch bei der Betrachtung der aktuellen HR-Thesen 2025 deutlich, die viele im letzten Jahr wichtige Punkte noch weiter ausführen.
Die HR-Thesen 2025: Wohin entwickelt sich HR?
Quo vadis, Deutschland? Ein neues volkswirtschaftliches Zielbild ist nötig
Die deutsche Industrie erlebt derzeit einen starken Rückgang mit über 200.000 verlorenen Arbeitsplätzen seit 2020, insbesondere in der Auto- und Chemiebranche. Gleichzeitig fehlen im Handwerk rund 65.000 Fachkräfte, etwa 149.000 IT-Stellen sind unbesetzt. Es braucht, so die erste Kernthese des BPM für 2025, ein klares Zukunftsbild für die deutsche Wirtschaft: Was kommt nach Braunkohle, Blech und Stahl? Wohin wollen wir uns entwickeln?
Personalmanager und -managerinnen könnten, so der BPM, einen wichtigen Teil dabei leisten, indem sie etwa mit Mitarbeitenden neue Skillsets aufbauen und die Workforce Transformation damit vorantreiben. Der Bundesverband selbst betont aber, dass auch gesellschaftliche und politische Dialoge nötig sind.
Hype oder Bedrohung? Welche Rolle KI für die HR-Entwicklung spielt
Mit dem Aufkommen produktiver KI-Anwendungen wird ein Produktivitätsschub von bis zu 30 % prognostiziert. Der BPM betont die Bedeutung einer menschenorientierten Einführung von KI, bei der der Mensch im Zweifelsfall entscheidet. Bis 2030 müssen etwa 55 % der Arbeitskräfte in Deutschland neue technische Fähigkeiten insbesondere im Bereich KI erwerben. Unternehmen sind deshalb aufgerufen, entsprechende Qualifizierungsmaßnahmen zu ergreifen und die Beschäftigten bei diesem Wandel zu unterstützen. Dabei geht es auch darum, Ängste vor einem Arbeitsplatzverlust und Entwertung eigener Fähigkeiten zu nehmen. Schließlich liegen, so der BPM, Dystopie und Utopie beim Thema KI und Maschine nah aneinander.
Wen ersetzt die Maschine wirklich? White-Collar-Berufe unter Automatisierungsgefahr
White-Collar-Berufe wie Legal, Finance und auch HR erleben durch Automatisierung und Verlagerung von Tätigkeiten ins Ausland einen Wandel, der viele Menschen überrascht – war doch immer vorausgesagt, die Maschinen würden zunächst Handarbeit ersetzen. Nun wird KI oft genutzt, um traditionelle Verwaltungen stark zu verschlanken. Viel Wissensarbeit wird ausgelagert, oft in Niedriglohnländer. Gleichzeitig fordern Unternehmen entsprechende neue Kompetenzprofile. Eine kluge HR-Entwicklung ist gefordert, diesen Transformationsprozess sozialverträglich zu gestalten und strategisch zu begleiten.
Erste Geige IT? Wie IT und HR-Entwicklung Hand in Hand gehen können
Lange Zeit war HR strukturgebend im Unternehmen. Nun werden die Aufgabenbereiche der IT immer zentraler und entsprechend ihr Einfluss auf die Unternehmensgestaltung. Doch das ist kein Aufruf zu Animositäten, so der BPM. Er plädiert für eine enge Zusammenarbeit zwischen HR und IT, um neue standardisierte Prozesse zu implementieren und eine positive Employee Experience für alle zu sichern. Cross-funktionale Teams und eine kollaborative Kultur sind entscheidend für den Erfolg dieser Partnerschaft.
Effizienz zuerst? Warum Leadership- und Kulturfragen trotz Effizienzdruck wichtig für die HR-Entwickung bleiben
Effizient, effizienter, am effizientesten – während allerorts mehr Effizienz, Sparsamkeit und Arbeitsverdichtung gefordert wird, betont der BPM, dass die Errungenschaften der letzten Jahre nicht einfach über Bord geworfen werden dürfen. Auch in Zeiten knapper Budgets und unsicherer Zukünfte sind Investitionen in moderne Arbeitsformen, zeitgemäße Führung und eine positive Unternehmenskultur absolut essenziell. Die Einstellungsstops vieler Unternehmen und Organisationen betrachtet der BPM mit großer Sorge, gerade im Hinblick auf spezifische Talentgruppen und jüngere Fachkräfte.
Essential Workers who? (Wieder) mehr Wertschätzung für Basic Workers
Längst nicht alle Menschen konnten im Lockdown zu Hause bleiben – und doch erfuhren die Essential oder auch Basic Workers nur kurzzeitig Wertschätzung für ihre harte, für uns alle überlebensnotwendige Arbeit. Der BPM fordert eine nachhaltige, gesellschaftlich verankerte Anerkennung der Berufsgruppen der Essential Work, eine verbesserte Anerkennung von Berufsabschlüssen und eine erleichterte Migration auch in einfache Tätigkeiten. Der Verband stellt sich entschlossen gegen aktuelle politische Spannungen und Polarisierungen und plädiert auf eine universalistische Haltung, die Menschenrechte und Meinungsfreiheit aller in den Mittelpunkt stellt.
Der Blick nach vorn zeigt: Die HR-Entwicklung wird noch stärker von technologischer Innovation und kultureller Transformation geprägt sein. HR wird zur Brücke zwischen Mensch, Technologie und Unternehmenszielen – und das braucht neue Skills, neue Perspektiven und vor allem: Mut.
Was bedeutet das konkret für Personalverantwortliche und Ihre HR-Entwicklung?
Für HR-Teams heißt das: aktiv werden! Die Zukunft lässt sich nicht verwalten – sie muss gestaltet werden. Wer die HR-Entwicklung nicht nur nachvollziehen, sondern mitprägen will, sollte jetzt auf folgende Punkte setzen:
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Strategische Weiterbildungskonzepte entwickeln, die individuell, praxisnah und skalierbar sind.
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Lern- und Unternehmenskultur fördern, in der Entwicklung kein Nebenschauplatz, sondern Kernaufgabe ist.
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Innovative Tools einsetzen, um neue Lernformate auszuprobieren – wie zum Beispiel EasyAnswer. In diesem Tool simuliert eine KI anspruchsvolle Fragesituationen, die spontan beantwortet werden müssen. Die Fragen können ganz einfach an die eigenen Anforderungen angepasst werden. In der virtuellen Realität können Mitarbeitende ihre Argumentations- und Rhetorikfähigkeiten in realistischen Szenarien verbessern – ganz ohne Leistungsdruck, aber mit maximalem Lerneffekt.
Wer die HR-Entwicklung aktiv mitgestalten will, braucht Mut zur Innovation, Raum für Kulturarbeit und passende Weiterbildungsangebote. HR ist heute mehr denn je ein Gestaltungsfeld – für Menschen, Teams und Unternehmen.
Fazit: Jetzt ist der richtige Zeitpunkt für nachhaltige HR-Entwicklung
Die HR-Entwicklung steht nicht still und wird auch in den kommenden Jahren entscheidend für den Unternehmenserfolg sein. Wer schon heute die richtigen Impulse setzt, schafft jetzt die Grundlage für langfristige Wettbewerbsfähigkeit und nachhaltige Teamkultur. Die HR-Thesen des BPM sind dabei ein wertvoller Kompass und ein Aufruf, Verantwortung zu übernehmen für moderne Führung, für zukunftsfähige Lernwelten und für eine HR, die echten Impact hat.
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