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Digitale Weiterbildung: Moderne Konzepte für nachhaltigen Wissenserwerb

Wir sind so schnell wie noch nie! Hochgeschwindigkeitszüge, E-Mails, die innerhalb von Millisekunden beim Empfänger ankommen und Tiktok-Videos, die maximal 60 Sekunden dauern – in diesem ständigen Tempo hat das Jahr 2023 bereits Platz gemacht für das noch schnellere 2024. Und während wir durch Meetings und neue Projekte eilen, bleibt es unumgänglich, dass auch unsere Kompetenzen Schritt halten. Human Resource Management aufgepasst! Es ist höchste Zeit für digitale Weiterbildungen.

Die meisten deutschen Unternehmen sind damit aber nicht nur langsamer als unsere schnelllebige Welt, sie hinken regelrecht hinterher. Laut der „Wert der Weiterbildung 2020/2021“-Studie begegnen 82 % der Weiterbildungssuchenden immer noch Präsenzveranstaltungen, obwohl 88 % sich digitale Angebote oder Blended Learning wünschen. Ein erstaunliches Ergebnis, doch was ist der Vorteil von digitaler Weiterbildung?

Warum brauchen wir digitale Weiterbildung in Unternehmen?

Auch die fortschreitende Digitalisierung trägt zur Geschwindigkeit bei und verändert die Arbeitswelt aktuell drastisch. Mit neuen Jobprofilen gehen auch neue Anforderungen an die Qualifikation der Mitarbeitenden einher. Da ist ein neues Mindset gefragt – besonders, was Aus- und Weiterbildung angeht. Denn je schneller sich Anforderungen und Jobbeschreibungen ändern, desto schneller müssen auch die nötigen Kompetenzen erworben werden. Dazu gehören Kompetenzen im Umgang mit neuen Technologien, Software und Tools, aber auch Soft Skills wie Resilienz, rhetorisches Können oder interkulturelle Kompetenzen.

Es reicht längst nicht mehr, sporadisch Fortbildungen zu besuchen und das einmal Gelernte jährlich aufzufrischen. Unternehmen sollten sich darum bemühen in ihren Mitarbeitenden eine intrinsische Motivation zum Lernen zu wecken. Gemeinsam mit digitalen Weiterbildungen kann diese Motivation einen soliden Grundstock für lebenslanges Lernen werden und dadurch elementar für ein erfolgreiches Berufsleben sein.

Digitale Weiterbildung – Lernen der Zukunft?

Lebenslanges Lernen ist nur möglich, wenn die Mitarbeitenden auch wirklich kontinuierlich und effektiv Wissenslücken schließen können. Der Wissenserwerb muss heute deshalb besonders individuell und flexibel angepasst sein. Möglich wird das durch Online- bzw. digitale Weiterbildungsangebote, die sich zeit- und ortsunabhängig in den Arbeitsalltag integrieren lassen.

In der Studie „Lernen im Jahr 2040des Fraunhofer-Instituts heißt es zu dem Thema:

„Das Lernen am Arbeitsplatz wird dann erfolgreich, wenn „die Mitarbeitenden kompetenzadaptiv in den Situationen Unterstützung erhalten, in denen sie aktuell an die Grenzen ihrer Kompetenzen geraten.“

Herkömmliche Weiterbildungen können diese Passgenauigkeit jedoch oft nicht gewährleisten. Durch digitale Formate und ganz besonders durch Künstliche Intelligenz, wird es jedoch möglich, individuelle Inhalte zu lernen. Und das ist nicht der einzige Vorteil, denn digitale Weiterbildungen …

  • geben Ihnen Zeit zur Vor- und Nachbereitung,
  • ermöglichen eine individuelle Anpassung der Lerninhalte,
  • machen das Lernen effektiver und nachhaltiger &
  • erzeugen weniger Stress bei den Lernenden.

Moderne Formate sind nicht nur ein absoluter Lerngewinn für Ihre Mitarbeitenden, sie punkten auch im Bereich Preis-Leistungs-Verhältnis gegenüber herkömmlichen Formaten. Eine echte Win-win-Situation.

Moderne Ansätze für effektives Lernen

Trotz der eindeutigen Vorteile sind viele Unternehmen noch nicht sonderlich experimentierfreudig, was die Auswahl der digitalen Weiterbildungsmöglichkeiten betrifft. Dabei können gerade moderne, innovative Konzepte den nachhaltigen Wissenserwerb deutlich fördern. Der Grund dafür liegt in der Art und Weise, wie wir lernen. Durch reines Hören oder Sehen werden zum Beispiel nur etwa 20 bis 30 % der Informationen langfristig aufgenommen. Eine Mischung aus Hören, Sehen und Diskutieren hingegen steigert die Aufnahmefähigkeit schon auf 70 %. Den größten Effekt erzielt jedoch Learning by doing: Je mehr praktische Umsetzung im Lernprozess steckt, desto fruchtbarer ist der Boden, auf den das Gelernte fällt. Im besten Fall werden dadurch langweilige, eintönige Fortbildungsstunden, zu einer Aneinanderreihung von spannenden, lehrreichen Minuten. Als positiver Nebeneffekt gelingt so auch der Praxistransfer deutlich besser.

Es lohnt sich also, mit immersiven Lernkonzepte zu arbeiten, bei denen die Teilnehmenden ins Handeln und in den Austausch kommen. Innovative E-Learning-Methoden zur Weiterbildung sind beispielsweise:

Gamification – digitale Weiterbildung mit Spaßfaktor

Auch Erwachsene dürfen Spaß haben! Durch Gamification wird der Lernprozess spielerisch verpackt. Fortschrittsbalken, Highscores, Ranglisten und Erfahrungspunkte sorgen für Motivation und zeigen gleichzeitig den Lernfortschritt. Lernspiele können allein oder in Gruppen gespielt werden und bieten daher zahlreiche Einsatzmöglichkeiten. Aus Passivität wird ein spannendes, aktives Erlebnis – aus „Learning by watching“ wird das viel effektivere (und noch dazu kurzweiligere) „Learning by playing“!

Social Learning – Lernerfolg durch Austausch

Social Learning geht auf das menschliche Grundbedürfnis nach sozialer Interaktion ein. Ziel ist es, einen Lernfortschritt durch den Austausch zwischen den Mitarbeitenden zu bewirken. Das geschieht beispielsweise durch Lerngruppen oder Q&A-Runden mit Mentoren. Vorstellbar ist auch User Generated Content, bei dem Mitarbeitende das Gelernte aufbereiten und mit Kollegen teilen. Social Learning kann sowohl in digitaler Form als auch in analog-digitaler Form stattfinden und lohnt sich vor allem zum Onboarding mehrerer neuer Mitarbeitender oder zum Erlernen des Umgangs mit neuen Prozessen, Methoden oder Geräten.

Virtual und Augmented Reality – praxisnahe digitale Weiterbildung

Notfallszenarien durchspielen, Rhetorik vor einem simulierten Publikum trainieren oder den Umgang mit neuen Maschinen erlernen: Virtual und Augmented Reality bieten enormes Potenzial für die digitale Weiterbildung in verschiedensten Unternehmen und Branchen. Die Vorteile liegen insbesondere darin, dass Sicherheitsrisiken „echter“ Trainings umgangen und die Inhalte in einem realistischen Rahmen praxisnah vermittelt werden. Der Transfer in die Praxis funktioniert so deutlich besser als durch herkömmliche Fortbildungen. Aus drögen Fakten werden umsetzbare, erlebte Erkenntnisse. Wird VR mit Künstlicher Intelligenz kombiniert, erhalten die Lernenden zusätzlich ein individuelles Feedback zu ihrem Verhalten und ihrem Fortschritt, was den Lerneffekt noch weiter steigert.

HR und Führungskräfte spielen eine entscheidende Rolle

Auch wenn die Mitarbeitenden sich Fortbildungen wünschen, ohne die Unterstützung und Förderung durch das Unternehmen passiert wenig. Hier kommen HR und Führungskräfte ins Spiel, denn sie sollten sich als Schlüsselakteure sehen, die die digitale Weiterbildung vorantreiben.

Allerdings stoßen Neuerungen oft auf Skepsis. Die eingangs zitierte Studie zeigt, dass es im Vergleich zu 2018 4 % mehr Beschäftigte gibt, die Fortbildungen kaum oder gar nicht wichtig finden. Ablehnung tritt vor allem in der Altersgruppe ab 45 auf sowie bei männlichen Befragten.

Deshalb liegt es an HR und Führungskräften, die Wichtigkeit von Weiterbildung zu betonen und eine förderliche Lernkultur zu schaffen. Gleichzeitig müssen sie sicherstellen, dass das Weiterbildungsangebot attraktiv genug ist, um diese Lernkultur zu unterstützen. Wenn das Angebot vor allem aus trockenen, zeitraubenden oder thematisch sinnlosen Präsenzveranstaltungen besteht, bleiben die Teilnehmerlisten verständlicherweise leer.

Fazit: Gemeinsam für digitale Weiterbildung

In einer Welt, die sich im rasanten Tempo weiterentwickelt, ist der Erwerb neuer Kompetenzen entscheidend für den individuellen und unternehmerischen Erfolg. Sprechen Sie mit Ihren Mitarbeitenden: Welche Weiterbildung wünschen sie sich? Welches Lernkonzept passt zu ihnen? Die Vorteile digitaler Formate, von Gamification über Social Learning bis zu VR, zeigen, dass moderne Ansätze den nachhaltigen Wissenserwerb fördern können.

Achten Sie darauf, dass sich die Beschäftigten nicht allein gelassen fühlen. Wenn Sie für die digitale Weiterbildung mit neuen Programmen und Geräten arbeiten, sorgen Sie für eine Art Onboarding für Ihre Mitarbeitenden. Stellen Sie ihnen einen Ansprechpartner an die Seite, der bei Fragen oder Herausforderungen helfen kann.

Erarbeiten Sie gemeinsam Lernziele. Was soll erreicht werden? Welchen Skill wollen Ihre Mitarbeitenden verbessern? Sorgen Sie für regelmäßige Treffen und legen Sie von vornherein fest, wie lange die Weiterbildung laufen soll. Dadurch bleiben Ihre Mitarbeitenden motivierter und eher am Ball, als wenn sie ein Endlos-Projekt vor sich haben.

Machen Sie den Schritt in Richtung Lernen der Zukunft und setzen Sie digitale Weiterbildungen gezielt ein – für Mitarbeitende, die den steigenden Anforderungen der modernen Arbeitswelt gewachsen sind.

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Samira Sieverdingbeck
Samira arbeitet seit Oktober 2022 als Online-Redakteurin im Verlag Dashöfer. Davor studierte sie Moderne Fremdsprachen, Kultur und Wirtschaft mit den Fächern Englisch, Französisch und Betriebswirtschaftslehre. Den Feierabend und die Wochenenden füllt sie mit Joggingtouren durch den Wald, Cellospielen und Backen.
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