Blickkontakt halten © pressmaster / Adobe Stock
20. Dezember 2023
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Sarah Hofmann

Blickkontakt halten: Professionell und selbstbewusst wirken

Es gibt Momente im Leben, die so spannend sind, dass sie die Zeit scheinbar zum Stillstand bringen. Das erste Date ist zweifellos einer dieser Augenblicke. Da sitzt man nun, im Kerzenschein eines gemütlichen Restaurants, und versucht, den Salat nicht wie einen lebenswichtigen Test zu betrachten. Aber zwischen nervösem Gelächter und vorsichtigem Weinprobieren gibt es eine kraftvolle Geste, die oft über Worte hinausgeht: der Blickkontakt.

Der Blickkontakt ist nicht nur eine simple Zusammenführung von Pupillen. Es kann der Funke sein, der zwischen zwei Menschen überspringt und über Sympathie und Antipathie entscheidet. Ob beim Flirten, im sozialen Umfeld, beruflichen oder gesellschaftlichen Settings, Präsentationen aller Art – die Art und Weise, wie wir unseren Blick einsetzen, kann den Unterschied in unserer Kommunikation ausmachen.

Ein Blick sagt mehr als tausend Worte

Aber was bedeutet Augenkontakt zwischen Menschen? Forscherinnen und Forscher haben herausgefunden, dass beim Blickkontakt aufnehmen eine Dauer zwischen drei und fünf Sekunden perfekt ist. Zu langer Blickkontakt wirkt unangenhem, bedrohlich oder fordernd. Zu kurze Blicke oder sogar den Blickkontakt vermeiden, führt dazu, dass sich Menschen ausgeschlossen und abgewertet fühlen.

Selbstbewusstsein und Blickkontakt sind eng miteinander verwoben. Selbstbewusste Menschen halten eher Augenkontakt. Blick und Körpersprache sind oft klar, bestimmt und direkt. Die Augen treffen sich mit Zuversicht, und der Blick wird zu einem kraftvollen Kommunikationsmittel. In solchen Fällen wird der Blick als Zeichen von Stärke und Authentizität wahrgenommen.

Auf der anderen Seite neigen Menschen dazu, den Blickkontakt zu vermeiden, wenn sie unsicher sind. Der Blick wird vielleicht kurz gehalten, flackert oder sucht ständig nach einem Ausweg. Dies kann als Mangel an Selbstsicherheit interpretiert werden, und der fehlende Augenkontakt kann dazu führen, dass die Person als schüchtern oder zurückhaltend wahrgenommen wird.

Warum ist Augenkontakt halten wichtig?

In Präsenzsituationen schafft ein sicherer und direkter Blick eine Verbindung zwischen Menschen. In der virtuellen Welt, wo Körpersprache weniger sichtbar ist, gewinnt das Augenkontakt halten an Bedeutung. Es fungiert als Brücke, die den Bildschirm überwindet und eine persönliche Verbindung herstellt.

In Online-Meetings kann der Blickkontakt den Unterschied machen. Insbesondere wenn es darum geht, Aufmerksamkeit zu erregen und Glaubwürdigkeit zu vermitteln. Im Vergleich zu persönlichen Treffen ist die Körpersprache begrenzter. Deshalb gewinnt der Blick an zentraler Bedeutung. Das bewusste Halten des Blicks kann als Zeichen von Professionalität und Engagement wahrgenommen werden.

Doch wie soll man gleichzeitig Blickkontakt halten und vom Skript oder der Präsentation ablesen? Das geht z. B. mit dem KI-Tool Descript. Diese und ähnliche Anwendungen, erkennen die Augen des Redners, berechnen die perfekte Position und simulieren so den Eindruck, dass direkt in die Kamera geschaut wird. Statt Skripte auswendig zu lernen, können sie so vom Teleprompter abgelesen werden und nichts an Blickkontakt geht dabei verloren. Ein echter Gamechanger.

Verschiedene Situationen – verschiedene Blicke

In verschiedenen Situationen nimmt die Bedeutung des Blickkontakts unterschiedliche Formen an. In einem Vorstellungsgespräch kann ein selbstbewusster Blick Vertrauen beim Arbeitgeber wecken, während in Verhandlungen ein intensiver Blick ein Ausdruck von Entschlossenheit sein kann. In sozialen Interaktionen spielt der Blick eine Schlüsselrolle beim Aufbau von Beziehungen. Beim Halten von Präsentationen können wir durch Blickkontakt eine Verbindung zu den Zuhörern aufbauen, Glaubwürdigkeit ausstrahlen und Aufmerksamkeit sicherstellen. Die Nuancen des Blickkontakts variieren je nach Kontext, aber der gemeinsame Nenner bleibt: Ein bewusster Blick stärkt die Kommunikation und trägt dazu bei, sowohl persönliche als auch berufliche Beziehungen zu festigen.

Tipps zum Augenkontakt halten – Richtige Blicke für jede Situation

Das Geheimnis eines erfolgreichen Blickkontakts liegt im Feingefühl für eben diese Nuancen. Hier sind einige Tipps, die Ihnen helfen, die Kunst des Blickkontakts zu meistern und in verschiedenen Situationen souverän einzusetzen:

Augenkontakt halten: Die richtige Dauer

Halten Sie den Blick für etwa 3-5 Sekunden und unterbrechen Sie kurz, bevor Sie erneut Blickkontakt aufnehmen. Schauen Sie langsam weg, denn schnelles Wegschauen kann hektisch oder unsicher wirken.

Vermeiden von Unannehmlichkeiten

Achten Sie auf Signale des Gegenübers, um unangenehmen Blickkontakt zu vermeiden und die Situation zu lockern.

Blickkontakt halten in verschiedenen Situationen

Passen Sie den Blick der jeweiligen Situation und dem Kontext an, sei es in beruflichen Gesprächen, Verhandlungen oder sozialen Interaktionen.

Auch die übrige Mimik im Griff haben

Ein offener, klarer Blick mit angedeutetem Lächeln symbolisiert Interesse, Neugier und Sympathie. Hebt man kurz die Augenbrauen, ist das ein zusätzliches Zeichen für Freude über die Kontaktaufnahme.

Fokussiert bleiben

Wechseln Sie nicht zu hektisch zwischen beiden Augen Ihres Gegenübers. Dies kann unsicher und abgelenkt wirken.

Blickkontakt halten bei mehreren Zuhörern

Wenn Sie eine Präsentation vor Publikum halten, achten Sie darauf, Augenkontakt zu halten. Bei unterschiedlichen Publikumsgrößen lässt sich die Strategie für Blickkontakt leicht anpassen. In kleineren Gruppen können Sie versuchen, mit jedem einzelnen Teilnehmer Augenkontakt herzustellen. In mittelgroßen Gruppen können Sie Ihren Blick auf Sektoren aufteilen. Bei großen Gruppen ist es praktisch unmöglich, mit jedem einzelnen Augenkontakt herzustellen. Konzentrieren Sie sich stattdessen darauf, regelmäßig Ihren Blick über verschiedene Abschnitte des Publikums schweifen zu lassen. Unabhängig von der Größe des Publikums ist es wichtig, natürlichen und authentischen Blickkontakt aufrechtzuerhalten.

Blickkontakt halten: Mehr als nur schauen

Wer Probleme damit hat, anderen während des Gesprächs in die Augen zu schauen, blickt stattdessen auf den Nasenrücken beziehungsweise zwischen beide Augen. Der Unterschied ist kaum merklich – es erleichtert aber die anfängliche Schüchternheit zu überwinden.

Augenkontakt halten bei Präsentationen

Für den Blickkontakt während einer Präsentation sind folgende Tipps hilfreich:

  • Versuchen Sie, Blickkontakt auf eine natürliche Weise herzustellen, ohne starr oder erzwungen zu wirken.
  • Variieren Sie Ihren Blickkontakt, indem Sie verschiedene Teile des Raums anschauen. Dadurch fühlt sich das gesamte Publikum angesprochen, und es wird vermieden, dass Sie sich nur auf eine kleine Gruppe konzentrieren.
  • Vermeiden Sie es, einen bestimmten Punkt zu starren oder zu fixieren. Stattdessen sollten Ihre Augen sanft über das Publikum wandern.
  • Wenn möglich, suchen Sie den Blickkontakt mit verschiedenen Zuhörern im Raum. Dadurch fühlt sich jeder angesprochen und einbezogen.
  • Achten Sie auf die Reaktionen des Publikums. Wenn Sie sehen, dass jemand besonders interessiert oder verwirrt ist, können Sie Ihren Blick darauf richten oder Ihre Präsentation anpassen.

Augenkontakt halten trainieren mit Virtual Reality

Die Verwendung von Virtual Reality kann eine innovative und effektive Methode sein, um das Halten des Blickkontakts zu trainieren, denn:

  • Simulierte Situationen: Virtual-Reality-Plattformen ermöglichen es, realistische soziale Situationen zu simulieren, in denen Blickkontakt halten eine Rolle spielt. Das kann von Bewerbungsgesprächen über Geschäftsverhandlungen bis hin zu informellen Gesprächen und Präsentationen reichen.
  • Feedback-Mechanismen: Ein großer Vorteil von VR ist die Möglichkeit, sofortiges Feedback zu erhalten. Nutzer können durch visuelle oder sogar haptische Signale darauf aufmerksam gemacht werden, wenn das Blickkontakt halten zu kurz oder zu lang ist. Dieses Feedback ermöglicht ein schnelles Lernen und die Anpassung des eigenen Verhaltens.
  • Selbstbewusstsein aufbauen: Virtuelles Augenkontakt halten kann auch dazu beitragen, das Selbstbewusstsein zu stärken. Benutzer können sich in einer virtuellen Umgebung sicher fühlen, während sie ihre sozialen Fähigkeiten verbessern.
  • Integration von Körpersprache: Ein fortschrittliches VR-System kann auch die Integration anderer Körpersprache-Elemente ermöglichen, die den Blickkontakt begleiten, wie beispielsweise Gestikulation oder Mimik. So bietet sich eine umfassende Schulung für die Gesamtheit der nonverbalen Kommunikation.

Fazit: Blickkontakt halten – Virtuell und Real

In der Welt der zwischenmenschlichen Beziehungen spielt Blickkontakt in seinen verschiedenen Facetten, eine zentrale Rolle. Vom Flirten über berufliche Interaktionen bis hin zu virtuellen Meetings: Blickkontakt ist mehr als nur Augenkontakt – er ist die Sprache der Verbindung. Den Blickkontakt zu halten ist eng mit Selbstbewusstsein verknüpft. Ein selbstbewusster Blick strahlt Stärke und Authentizität aus. Die Integration von Virtual Reality und Programmen wie VR Easy Speech als innovatives Übungstool unterstreicht die Anpassungsfähigkeit des Blickkontakts in unserer modernen Welt.

Augenkontakt halten ist erlernbar. Die Feinheiten von Dauer, das Vermeiden von Unannehmlichkeiten und das Erkennen von Signalen des Gegenübers sind entscheidend. Ob virtuell oder real – Blickkontakt bleibt eine Kunst, die nicht nur die Kommunikation stärkt, sondern auch Brücken zu tieferen Beziehungen baut. Also, erheben Sie den Blick, üben Sie in der virtuellen Realität, und lassen Sie Ihre Augen zu kraftvollen Verbündeten in jeder sozialen Interaktion werden.

Ist Virtual Reality Training etwas für Sie oder Ihr Unternehmen? Gerne beraten wir dabei, wie VR EasySpeech nach den eigenen Bedürfnissen eingesetzt werden kann – kostenlos und unverbindlich.

 

Sarah Hofmann
Sarah lebt in Kiel und arbeitet seit Sommer 2022 als Online-Redakteurin beim Verlag Dashöfer. Sie hat Kulturwissenschaften, Germanistik mit Schwerpunkt Neuere Deutsche Literatur und Anglistik studiert. Der perfekte freie Sonntagnachmittag besteht für sie aus Musik vom Schallplattenspieler, einem Spaziergang am Meer, einer heißen Tasse Kaffee und einem spannenden Tatort-Abend.
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