Authentisch sein © Drazen / AdobeStock

Als Geschäftsführer:in authentisch sein: 4 Tipps für mehr Erfolg

Heute ist es für Führungskräfte wichtiger denn je, authentisch zu sein. Mitarbeitende suchen nach Führungspersonen, die Vertrauen und Respekt verdienen und denen sie folgen können. Die Arbeitswelt wird immer komplexer und unsicherer. Führungskräfte können gerade durch authentisches Verhalten eine Kultur des Vertrauens und der Offenheit fördern und ihre Mitarbeiter dazu motivieren, ihr Bestes zu geben.

Doch was bedeutet es authentisch zu sein? Wird man authentisch geboren oder kann man es lernen, authentischer zu sein? Wie stellt man das an? Fragen über Fragen. Beginnen wir mit den Grundlagen:

Was steckt hinter Authentizität?

Wer authentisch ist, handelt und verhält sich im Einklang mit seinen Werten, Überzeugungen und Persönlichkeitsmerkmalen. Authentische Menschen sind ehrlich und integer.

Authentisch sein bedeutet keine Maske aufzusetzen, Gefühle und Gedanken ehrlich und direkt zu äußern. Manche Menschen sind schon von Kindesbeinen an authentisch und bleiben es auch im Erwachsenenalter. Das kann mit einer offenen Erziehung zu tun haben, in der viel Platz für unterschiedliche Meinungen und Gefühle ist. Wer insgesamt resilienter ist, ist häufig auch authentischer. Überangepassten Menschen fällt es oft schwerer, authentisch zu sein. Sie passen ihre Handlungen und Äußerungen lieber nach der Stimmung der anderen an. Wer sich entscheidet authentisch zu sein, muss damit rechnen hin und wieder anzuecken.

Ohnehin gibt es vereinzelte Situationen, in denen es besser ist, weniger authentisch zu sein. Bei vertraulichen Informationen ist es zum Beispiel meist unangemessen, offen und transparent zu sein. Auch wenn es um Konflikte innerhalb des Teams geht, ist es manchmal besser, sich darum zu bemühen, diplomatisch und unparteiisch zu handeln. In solchen Momenten muss man nicht alle Authentizität fallen lassen, sie aber hintenanstellen, um der Situation gerecht zu werden.

Warum sollte ich als Führungsperson authentisch sein?

2006 veröffentlichten die Wissenschaftler Robert Goffee und Gareth Jones das Buch „Why Should Anyone Be Led By You? – Warum sollte irgendjemand von Ihnen geführt werden?“ (falls Ihre Zeit knapp ist: Im Havard Business Review geben die beiden eine spannende Zusammenfassung ihres Buches). Eine schwierige Frage, der Führungskräfte sich aber früher oder später stellen müssen. Neben offensichtlichen Führungsqualitäten wie Authorität und der Vermittlung einer Vision, stießen Goffee und Jones auf vier weitere, weniger naheliegende Eigenschaften. Eine davon: Authentizität.

Die Erklärung dafür liegt in unserer Natur. Menschen sind extrem empathische Wesen. Säuglinge spüren, wenn ihre Mutter aufgeregt ist und reagieren ihrerseits mit Unruhe. Egal ob es gute oder schlechte Nachrichten in Ihrem Unternehmen gibt: Viele Ihrer Mitarbeitenden spüren, wenn Sie etwas anderes sagen, als sie fühlen. Agieren Sie hingegen authentisch, haben Sie und Ihre Mitarbeitenden Vorteile:

Authentisch sein bedeutet Menschlichkeit

Wenn Sie authentisch sind, können Ihre Mitarbeitenden Vertrauen zu Ihnen aufbauen, Ihre Beziehung wird gestärkt. Wer für seine eigenen Werte einsteht, wirkt integer und verlässlich. Sie sind kein Roboter und Ihre Mitarbeitenden möchten Sie auch nicht als solchen sehen. Durch Authentizität gewinnen Sie an Menschlichkeit, ohne Autorität zu verlieren.

Ein gesundes Arbeitsumfeld

Sie tragen zu einer gesunden und produktiven Arbeitsumgebung bei, in der Mitarbeitende sich geschätzt, respektiert und motiviert fühlen. Dabei legen Sie den Grundstein dafür, dass sich auch Ihre Mitarbeitenden trauen, authentisch zu sein. Quite Quitting und Unzufriedenheit werden dadurch unwahrscheinlicher.

Sicherheit mit sich

Sie wirken nicht nur selbstsicherer, sie werden es auch. Denn wer authentisch sein möchte, muss sich unmittelbar fragen: Was sind meine Werte? Wie möchte ich agieren?

Authentische Entscheidungen, sichere Entscheidungen

Durch Ihre klaren Überzeugungen und Prinzipien können Sie Entscheidungen treffen, die im Einklang mit Ihren Werten stehen. Das bedeutet nicht, dass Sie ab jetzt nur noch richtige Entscheidungen treffen, aber wenn Sie sie authentisch getroffen haben, stehen Sie voll hinter Ihrer Entscheidung und auch hinter einem Fehler.

Wie wird man authentisch?

Vorteile hin oder her, aber authentisch wird man nicht von heute auf morgen. Manchen fällt es leichter, weil sie es schon als Kind so gelernt haben. Andere müssen es immer wieder üben, bis es ihnen in Fleisch und Blut übergeht, authentisch zu sein. Definitiv ist es nicht unmöglich, Authentizität zu lernen. Vier Tipps für mehr Authentizität:

  1. Finden Sie Ihre Werte:
    Eine authentische Führungskraft kennt ihre Werte und lebt sie konsequent im beruflichen und privaten Leben. Wenn Sie Ihre Werte definieren und danach leben, werden Sie zum Vorbild für Ihre Mitarbeitenden. Stellen Sie sich die Frage: Was ist Ihnen wirklich wichtig? Wie können Sie diese Werte authentisch vertreten?
  2. Seien Sie ehrlich:
    Was einfach klingt, ist oft eine große Herausforderung – besonders, wenn es um schlechte Nachrichten geht. Keine Angst: Ehrlichkeit bedeutet nicht unhöflich zu sein. Üben Sie, offen und direkt zu kommunizieren, sich dabei aber in der eigenen Art treu zu bleiben. Welches Kommunikationsverhalten würden Sie von einer Führungskraft erwarten?
  3. Machen Sie Fehler:
    Authentisch sein erfordert, dass Sie bereit sind, Fehler zu machen. Wer versucht, Fehler um jeden Preis zu vermeiden, verkrampft und kann nicht natürlich agieren. Machen Sie Fehler und lernen Sie aus ihnen. Nehmen Sie Feedback offen und konstruktiv an.
  4. Zeigen Sie ehrliches Interesse:
    Bilden Sie sich weiter, lassen Sie sich unbekannte Sachverhalte von Experten aus Ihrem Team erklären. Wer auf authentische Weise wissbegierig ist, zeigt, dass er bereit ist, sich weiterzuentwickeln, aber auch das Wissen anderer wertschätzt.

Übung macht den authentischen Meister

Jetzt heißt es üben, üben, üben. Besonders bei Präsentationen wird Ihnen Authentizität helfen. Wenn Sie authentisch vortragen, merkt man Ihnen automatisch Ihre Energie und Motivation an. Im besten Fall überträgt sie sich auf Ihre Mitarbeitenden. Authentisch können Sie für die Zuhörenden zum Vorbild werden, bleiben aber gleichzeitig glaubwürdig – denn Sie sind ja authentisch!

Wenn Sie sich mit Ihrer neuen Authentizität noch unsicher sind und sie nicht gleich auf Ihre Mitarbeitenden loslassen wollen, kann es helfen, wenn Sie Vorträge und Situationen erstmal mit VR üben.

Wie kann VR Ihnen helfen, authentisch zu sein?

Virtual Reality bietet Führungskräften zahlreiche Möglichkeiten, in authentischen Situationen zu trainieren und ihre Fähigkeiten in einem sicheren und kontrollierten Umfeld zu erproben. Es fällt Ihnen schwer, in schwierigen Gesprächssituationen ehrlich und authentisch zu sein? Proben Sie eine ähnliche Situation via VR. Durch unerwartete Fragen und Kritik werden Sie während eines Vortrags auf die Probe gestellt; kommen vielleicht sogar ins Rudern – wie im echten Leben. Doch zum Glück ist es nur ein Training. Zuhause oder an einem geschützten Ort üben Sie völlig ungestört.

Das individuelle Feedback der VR erleichtert Ihnen die Selbsteinschätzung und zeigt, wo es noch Baustellen gibt. Wiederholen Sie schwierige Situationen so oft, bis Sie sich sicher fühlen. Erst dann gehen Sie authentisch und selbstbewusst ins Gespräch mit Ihren Mitarbeitenden.

Ist Virtual Reality Training etwas für Sie oder Ihr Unternehmen? Gerne beraten wir dabei, wie VR EasySpeech nach den eigenen Bedürfnissen eingesetzt werden kann – kostenlos und unverbindlich.

Samira Sieverdingbeck
Samira arbeitet seit Oktober 2022 als Online-Redakteurin im Verlag Dashöfer. Davor studierte sie Moderne Fremdsprachen, Kultur und Wirtschaft mit den Fächern Englisch, Französisch und Betriebswirtschaftslehre. Den Feierabend und die Wochenenden füllt sie mit Joggingtouren durch den Wald, Cellospielen und Backen.
linkedin facebook pinterest youtube rss twitter instagram facebook-blank rss-blank linkedin-blank pinterest youtube twitter instagram