Online-Weiterbildung ©Oleksii/AdobeStock

Wie motiviere ich meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für eine Online-Weiterbildung?

Sicher ließen sich leere Anmeldelisten auch füllen, indem Sie einfach alle Weiterbildungsmaßnahmen verpflichtend machen. Wirklich nachhaltig ist das aber nicht – denn für echten Lernerfolg sollten Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch mit Spaß an der Sache dabei sein. Anstatt Symptome zu behandeln, sollten Sie also lieber an den Ursachen ansetzen. Woran liegt es, dass sich keine Teilnehmer für Ihre Online-Weiterbildungen finden? Und was können Sie dagegen tun?

Ursachenforschung: Mögliche Gründe für mangelnde Teilnahmebereitschaft an Online-Weiterbildungen

Mitarbeitende müssen lernen können und wollen. Wird eines von beiden blockiert, bleibt die Lernbereitschaft und die Motivation für Weiterbildungen auf der Strecke. Wollen Sie Ihre Leute für die geplanten Online-Weiterbildungen begeistern, sollten Sie sich also folgender Herausforderungen bewusst werden, die Ihr Team haben könnte.

Der Anreiz für die Online-Weiterbildung fehlt

Mangelnde Motivation zum Lernen entsteht ganz häufig daraus, dass die Mitarbeitenden keinen tieferen Sinn dahinter sehen. Das macht die Online-Weiterbildung in ihren Augen eher zu etwas, „was eben dazugehört“. Aus diesem Blickwinkel ist es dann auch nicht dramatisch, die Schulung nicht zu besuchen – denn es ist Ihren Mitarbeitenden nicht klar,

  • welchen persönlichen Nutzen sie daraus ziehen.
  • welche konkreten Vorteile dahinterstecken.
  • was sie verpassen.

Oft geht diese Herausforderung Hand in Hand mit dem Fehler einher, dass das Weiterbildungsangebot schlecht beworben wird.

Veränderung ist grundsätzlich einmal schwierig

Gerade im Rahmen der Digitalisierung, die viele Umbrüche in der Arbeitswelt bringt, ist Veränderung ein heikles Thema. Besonders, wenn sie mit Angst vor Folgen für den eigenen Job verbunden ist. Etwa, wenn ein neuer Prozess geschult wird, in dem eine Software bisherige manuelle Arbeit übernimmt. Hinzu kommt, dass vor allem langgediente Mitarbeiter keinen großen Mehrwert darin erkennen, sich „auf die letzten Jahre“ noch mit etwas Neuem auseinanderzusetzen.

Das gilt nicht nur für das neue Wissen, sondern auch für das Trainingsformat an sich. Denn schließlich ist ja auch eine Online-Weiterbildung noch immer eine Veränderung. Weg von der gewohnten Präsenzschulung, bei der man gemütlich zusammensitzt – das finden nicht alle gut. Hier sollten Sie mit Fingerspitzengefühl herangehen, die Bedenken ernst nehmen und klären.

Ihre Mitarbeitenden haben keine Zeit – ja, das kann auch bei Online-Weiterbildungen passieren

Einer der größten Vorteile von Online-Weiterbildung gegenüber klassischen Formaten ist die Flexibilität. Sofern die Schulung nicht live stattfindet, können Angestellte sie jederzeit und an jedem Ort absolvieren. Theoretisch.

Praktisch wird dieser Vorteil jedoch direkt wieder ausradiert, wenn im stressigen Alltag einfach keine Zeit bleibt.

Das E-Learning-Angebot ist schlichtweg unattraktiv

Es hat sich schon herumgesprochen, dass die Angebote nur Zeitverschwendung sind. Dass die Kollegen die Online-Weiterbildung nur nutzen, um nebenher Wäsche zu falten oder endlich mal das E-Mail-Postfach aufzuräumen. Dass der Lerneffekt einfach zu gering ist, um sich dafür Zeit zu nehmen.

Wo klemmt‘s? Sprechen Sie Ihre Mitarbeitenden direkt darauf an, was Online-Weiterbildungen attraktiver machen würde

Der erste Schritt für mehr Lust auf Online-Weiterbildungen besteht darin, die individuellen Hürden in Ihrem Unternehmen zu identifizieren. Besser als Rätselraten ist dabei der direkte Weg. Schicken Sie doch mal eine Umfrage herum, in der die Angestellten angeben können,

  • was sie aktuell daran hindert, an Weiterbildungen teilzunehmen,
  • welche Kritikpunkte sie haben,
  • und was sie sich zukünftig wünschen, um regelmäßiger teilzunehmen.

Idealerweise ist diese Umfrage anonym. So müssen Ihre Mitarbeiter keine Angst haben, etwas „Falsches“ zu sagen.

Der logische zweite Schritt besteht dann darin, diese Hürden aus dem Weg zu räumen und Platz für attraktivere Angebote zu schaffen.

3 Kernbereiche, die Ihre Online-Weiterbildungen attraktiver machen

Fokussieren Sie sich auf drei Bereiche, um Ihre Mitarbeitenden zur Teilnahme an Online-Weiterbildungen zu motivieren:

1. Schaffen Sie die Voraussetzungen für eine problemlose Umsetzung

Auch wenn sich Online-Weiterbildungen zeitlich flexibel absolvieren lassen, sollte dieses „zeitlich flexibel“ nicht in den Feierabend fallen. Halten Sie Ihren Leuten im Arbeitsalltag den Rücken für Weiterbildung frei! Lernen muss heutzutage einen festen Platz bekommen. Sonst werden Schulungen schnell aufgeschoben. Gerade bei aufgezeichneten Online-Schulungen besteht das Risiko, dass aus Zeitmangel nur mit halbem Ohr zugehört wird – während nebenbei andere Aufgaben erledigt werden, die vermeintlich wichtiger sind.

2. Machen Sie Lust auf Online-Weiterbildung und erhöhen Sie mit Anreizen das Interesse

Lust und Interesse sind die wichtigsten Treiber für Lernmotivation. Grundlage dafür ist, dass Sie die Herausforderungen und Entwicklungswünsche Ihrer Mitarbeiter verstehen. Entwickeln Sie daraus ein vielfältiges Angebot an Online-Weiterbildungen. Dieses sollte aus Pflicht-Schulungen und frei wählbaren Themen gleichermaßen bestehen. Während erstere auf die Unternehmensziele einzahlen, können sich Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter darüber hinaus auch persönlich weiterentwickeln. Ein wichtiger Faktor gerade für jüngere Generationen, die noch viel vor sich haben.

Verdeutlichen Sie ganz klar: Wie hilft die Weiterbildung Ihren Angestellten in der Karriere weiter? Untermauern Sie das, wenn möglich, mit Hilfe von erfolgreichen Kollegen aus dem Unternehmen.

Vermeiden Sie es, Weiterbildung als Selbstverständlichkeit anzusehen. Anerkennung von Leistungen erhöht die Motivation deutlich. Besonders, wenn nach dem erfolgreichen Abschluss von Offline- und Online-Weiterbildungen Auszeichnungen oder Zertifikate vergeben werden. Haben Sie eine interne Plattform, in der sich Mitarbeiter vernetzen und austauschen können? Dann wäre ein zusätzlicher Motivationsfaktor, die Auszeichnungen in Form von Batches im Profil zu hinterlegen.

Egal, wie Sie es umsetzen: Grundsätzlich sollte Ihren Mitarbeitenden bewusst sein, dass der Arbeitgeber die Bereitschaft zur Weiterbildung wertschätzt. Hier gibt es viele Möglichkeiten, die weit mehr bewirken als ein einsames grünes Häkchen hinter den Titeln absolvierter Schulungen.

3. Unterstützen Sie Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dabei, das Training durchzuziehen

Auch hier spielt hinein, dass Führungskräfte genug Freiraum fürs Lernen schaffen sollten. Genauso wichtig ist es aber auch, Ihre Leute mit den Online-Weiterbildungen nicht allein zu lassen. Achten Sie darauf, dass die Plattform oder Technologie Ihrer Wahl nutzerfreundlich ist. Vermitteln Sie relevante Themen und achten Sie darauf, dass der Referent erwachsenenpädagogische Fertigkeiten mitbringt. Sonst laufen Ihre Schulungen Gefahr, wahlweise als Schlaftablette oder als Hirn-zum-Glühen-Bringer zu wirken.

Falls die Teilnehmenden Fragen haben oder nicht weiterwissen, sollte ihnen immer ein Ansprechpartner zur Verfügung stehen. Sowohl für Inhaltliches als auch für das technische Drumherum.

Das HR-Team als Lernbegleiter

Eng verknüpft mit dem letzten Aspekt ist ein Trend, der die Personalabteilung aktuell stark prägt. Früher diente die Personalabteilung dazu, Ressourcen in Form von Mitarbeitern „heranzuschaffen“. Heute steht Individualisierung im Vordergrund. Angestellte sind nicht länger ein Produktionsfaktor, sondern einzigartige Menschen. Sie haben Ansprüche an ihren Job und wollen sich weiterentwickeln. Hinzu kommt, dass auch die Arbeitswelt einem starken Wandel unterliegt, der ständig neue Anforderungen hervorbringt. Was letztes Jahr noch relevant war, ist heute schon überholt.

Weiterentwicklung und Lernen sind deshalb zentrale Faktoren, die den Fortbestand des Unternehmens sichern. Das bedeutet wiederum für HR-Teams: Sehen Sie sich nicht mehr nur als Personalmanager. Sondern als Personalentwickler. Als Kompetenzerweiterer, durch den Angestellte ihr volles Potenzial entfalten und die beste Leistung bringen. Als Lernbegleiterin, die ein (Online-) Weiterbildungskonzept zusammenstellt, von dem am Ende alle profitieren: Unternehmen und Mitarbeiter.

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Caro Otto
Nach einiger Zeit in großen Unternehmen hat Caro Otto ihre Leidenschaft für Start-ups entdeckt – und ist bei einem markführenden Unternehmen für Coaching und Training erstmals auf VR EasySpeech aufmerksam geworden. Aus einer begeisterten Nutzerin ist heute eine ebenso begeisterte Mitarbeiterin geworden, die den Erfolg von Virtual Reality als Lernmedium vorantreiben will.
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