"Können wir das nicht lassen, wie es ist?" – Viele Menschen sind skeptisch gegenüber Veränderungen. Deshalb ist es für Unternehmen besonders wichtig, Veränderungsprozesse von Anfang an richtig zu kommunizieren. Doch an der sogenannten Change-Kommunikation scheitert ein Großteil der Arbeitgebenden. Warum das so ist und wie Sie sich die Akzeptanz Ihrer Mitarbeitenden für neue Prozesse und Strukturen sichern können, lesen Sie hier!
Bei Veränderungen stehen Unternehmen vor gleich zwei Herausforderungen. Zweitens muss die geplante Veränderung auf der fachlichen Ebene korrekt eingeführt werden: die neue Technik muss funktionieren, der Führungswechsel reibungslos über die Bühne gehen und der zweite Standort rechtzeitig eingerichtet werden. Moment mal – zweitens? Richtig: Denn damit die geplante Veränderung zum Erfolg wird, muss sie zunächst erfolgreich kommuniziert werden! Erstens muss also eine gelungene Change-Kommunikation stehen.
Was ist Change-Kommunikation?
Change-Kommunikation bezeichnet die interne Kommunikation über bevorstehende und sich in der Durchführung befindende Veränderungen im Unternehmen. Die Rolle des Change-Managements ist es, mit sogenannter Change-Kommunikation Mitarbeitende sowohl up to date über den Stand der Dinge zu halten als auch, ihnen Sorgen und Ängste bezüglich der Veränderung zu nehmen. Eine gelungene Change-Kommunikation beeinflusst die "weichen" sozialen Faktoren der Veränderung, also Meinung, Stimmung und Motivation der Mitarbeitenden. Sie kann Hemmschwellen senken und die Akzeptanz und Unterstützung von Neuerungen entscheidend fördern.
Change-Kommunikation erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass eine Veränderung zum dauerhaften Erfolg und neuen Status Quo wird! Studien haben nämlich gezeigt, dass bis zu 80 % aller Change-Projekte daran scheitern, dass Unternehmen ihre Kommunikation vernachlässigen.
Warum scheitert Change-Kommunikation so häufig?
Eine der häufigsten Ursachen für das Scheitern von Change-Prozessen ist die schlechte Einbindung der Mitarbeitenden. Eine Befragung von 533 Fachkräften aus der PR-Branche hat gezeigt, dass über die Hälfte (57 %) der Change-Projekte daran scheitert, dass Mitarbeitende nicht früh genug oder ausreichend in den neuen Prozess integriert werden. Ein weiterer kritischer Faktor: die Vorbildfunktion der Führungskraft. Mitarbeitende erwarten – zu recht –, dass ihre Vorgesetzten die Veränderungen nicht nur "nach unten" kommunizieren, sondern selbst vorleben. Auch der fehlende Dialog wird bemängelt: 50 % der Unternehmen konzentrieren sich in ihrer Change-Kommunikation einseitig aufs "Senden". Das Gefühl, mit Rückfragen und Bedenken nicht gehört und gesehen zu werden, steigert bei vielen Mitarbeitenden die Abwehrhaltung gegen die Veränderung an sich – und auch diese ist ein Problem: Viele Menschen tun sich mit Veränderungen nämlich gar nicht so leicht.
3 typische Fehler in der Change-Kommunikation
Fehler: Mitarbeitende nicht eingebunden!
Der Fehler: Ein Unternehmen führt eine neue Arbeitsweise ein, ohne sie seinen Mitarbeitenden frühzeitig anzukündigen. Stattdessen soll der neue Status Quo von heute auf morgen gelebt werden. Die Mitarbeitenden fühlen sich überrumpelt und in ihren Bedürfnissen ignoriert.
Die Lösung: Mitarbeitende sollten frühzeitig in den Change-Prozess eingebunden werden, etwa über Workshops, Feedbackrunden oder Umfragen. Eine aktive Beteiligung sorgt dafür, dass Mitarbeitende sich nicht übergangen fühlen und dass die Neuerung eventuell noch besser an ihre Bedürfnisse angepasst werden kann.
Fehler: Zu einseitig kommuniziert!
Der Fehler: In einem Unternehmen wird ein neuer Prozess überwiegend durch E-Mails und andere interne Nachrichten kommuniziert. Es gibt kaum Raum für Dialog oder Rückfragen, was dazu führt, dass viele Mitarbeitende wichtige Details missverstehen und sich verunsichert fühlen.
Die Lösung: Um den Dialog zu initiieren und zu fördern, können Führungskräfte offene Fragerunden organisieren, in denen Mitarbeitende (auch anonym) ihre Fragen stellen können. Das Motto: Es gibt keine dummen Fragen! So werden Missverständnisse aus dem Weg geräumt, der Prozess wird für alle nachvollziehbar gemacht.
Fehler: Der Change-Prozess versandet!
Der Fehler: Nach einer Veränderung im Unternehmen wird der jetzt gar nicht mehr so neue Prozess nicht weiterverfolgt. Niemand überprüft regelmäßig, wie gut die Veränderung bei den Mitarbeitenden angekommen ist und wo es noch hakt. Die Veränderung wird deshalb nur teilweise, falsch oder gleich gar nicht umgesetzt.
Die Lösung: Gute Change-Kommunikation sollte nicht mit der ersten Ankündigung enden. Eine regelmäßige Evaluation ist entscheidend! Nachfragen, Feedbackrunden und die konsequente Anpassung von Kommunikation und Prozess anhand des eingeholten Feedbacks helfen, aus einer Neuerung etwas Bewährtes zu machen.
So wird Ihre Change-Kommunikation zum Erfolg
Erfolgreiche Change-Kommunikation ist keine Glückssache, sondern erfordert Strategie, Fingerspitzengefühl und Dialogbereitschaft. Diese Tipps helfen Ihnen dabei, die Kommunikation über interne Veränderungsprozesse zu optimieren:
- Klares Kommunikationskonzept: Definieren Sie, was, wann und wie kommuniziert wird. Beachten Sie bei Ihrer Kommunikation den informativen Teil, aber auch den emotionalen. Vermitteln Sie Ihren Mitarbeitenden, warum die Neuerung notwendig ist.
- Mitarbeitende frühzeitig einbeziehen: Wer von Anfang an involviert ist, fühlt sich ernst genommen und hat weniger irrationalen Widerstand gegen Veränderungen. Durch regelmäßige Feedback- und Dialogrunden stellen Sie sicher, dass Unsicherheiten und Bedenken angesprochen und Ängste abgebaut werden können.
- Promotoren identifizieren: Finden Sie heraus, welche Mitarbeitenden den Wandel besonders unterstützen und fachlich oder emotional verstehen. Diese Personen können – natürlich, wenn sie damit nach Rücksprache einverstanden sind – anderen Mitarbeitenden als Ansprechpartner dienen.
- Nutzen des Wandels erklären: Zeigen Sie klar auf, welche Vorteile die Veränderung sowohl für das gesamte Unternehmen als auch für die einzelnen Mitarbeitenden bringt.
- Schritt für Schritt vorgehen: Veränderungen in kleinen, überschaubaren Schritten sind oft leichter zu akzeptieren als ein flächendeckendes Ausrollen.
- Führungskräfte als Vorbilder einbeziehen: Führungskräfte müssen den Wandel aktiv vorleben, um ihre Mitarbeitenden mitzuziehen.
Mit Rhetorik-Training auf die Change-Kommunikation vorbereiten
Die interne Kommunikation hat eine Schlüsselrolle in jedem Veränderungsprozess inne. Mit ihr bauen Change-Kommunikatoren Brücken zwischen Management und Belegschaft. Klar und zielgruppengerecht formulierte Botschaften, die Berücksichtigung des Faktors Mensch und ein offener Dialog sind entscheidend für die nachhaltige Akzeptanz der Veränderung. Rhetorische Fähigkeiten unterstützen Change-Kommunikatorinnen und -Kommunikatoren dabei, gehört und verstanden zu werden. Ein Rhetorik-Training ist daher eine perfekte Unterstützung für Ihr Change-Management.
Neben klassischen Seminar-Formaten, die oft viel Zeit- und Organisationsaufwand bedeuten, gibt es hier auch praktische virtuelle Lösung, um Ihre Skills zu schärfen: Mit der VR-Brille können Sie im Rhetorik-Tool VR EasySpeech Ihre Kommunikationsfähigkeiten bequem im Büro, zu Hause oder auf Geschäftsreisen trainieren. Der immersive virtuelle Raum ermöglicht ein realitätsnahes Üben ohne den Druck echter auf Sie gerichteter Scheinwerfer. So können Sie in Ruhe an Ihren Schwächen arbeiten und gezielt Ihre Stärken trainieren, um bestens auf den nächsten Change in Ihrem Unternehmen vorbereitet zu sein.
Change ist Chance: Change-Kommunikation als Tool für den erfolgreichen Wandel nutzen
Change-Kommunikation ist einer der entscheidenden Faktoren für den Erfolg oder Misserfolg von Veränderungsprozessen in Unternehmen. Wer es schafft, Mitarbeitende frühzeitig einzubeziehen, ihnen eine überzeugende Vision zu vermitteln und den offenen Austausch zu fördern, hat bereits den ersten Schritt in Richtung eines erfolgreichen dauerhaften Wandels gemacht. Mit den richtigen Strategien und Tools wie etwa VR EasySpeech bringen Sie Ihre Change-Kommunikation auf das nächste Level.
Der Mensch mag ein Gewohnheitstier sein – aber gewusst wie, kann er auch prima mit Veränderung umgehen. Tragen Sie mit Ihrer Change-Kommunikation dazu bei, den Wandel so angenehm und natürlich wie möglich zu gestalten. Denn Change ist auch Chance!